Piketty und Vermögensungleichheit: Leerstelle in der wirtschaftspolitischen Debatte?

In Deutschland wird viel über Ungleichheit geredet. Aber wie?

ethikundgesellschaftIn einem kürzlich erschienenen Beitrag in der Zeitschrift Ethik und Gesellschaft zeichne ich nach, wie verzerrt und einseitig die wirtschaftspolitische Debatte in Deutschland um das Buch “Das Kapital im 21. Jahrhundert” von Thomas Piketty war. Und das obwohl Pikettys Buch einen Meilenstein in der Ungleichheitsforschung und -debatte darstellt.

Der Artikel

  • fasst wichtige Eckdaten zur Vermögensungleichheit in Deutschland zusammen
  • ordnet das Werk von Piketty und den Autor selbst ein
  • fasst wesentliche Beiträge des Buchs zusammen (empirisch, theoretisch und hinsichtlich der Politikempfehlungen)
  • und analysiert in Anlehnung an einen älteren Beitrag die deutsche Piketty-Rezeption im Jahr 2014

Im Fazit stelle ich ein paar weiterführende Überlegungen zur Rolle von Wirtschaftswissenschaft, Medien, Parteien und Interessengruppen für die wirtschaftspolitische Ungleichheitsdebatte an, die sich aus der vorangehenden Diskussion ergeben.

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Chancengerechtigkeit braucht Umverteilung

Eine Politik der Chancengleichheit wird häufig in Konkurrenz zu Umverteilungspolitik diskutiert. Doch was sind eigentlich gerechte Chancen und wie hängen diese mit Ungleichheit und Aufstiegsmöglichkeiten zusammen? Zeit, ein paar Dinge zu sortieren und die Verteilungspolitik zurück auf die Tagesordnung zu bringen.

Ausschnitt aus „Pencilsword #10: On a Plate“ von Toby Morris – der ganze Comic findet sich bei The Wireless. Mit freundlicher Genehmigung des Künstlers Ausschnitt aus „Pencilsword #10: On a Plate“ von Toby Morris Weiterlesen →

Debatte um Ungleichheitsdaten

Ein Monitorbericht hat die Debatte um die Datenlage zur Ungleichheit in dieser Sommerpause neu angeheizt. Monitor berichtete über Daten der Unternehmensberatung Kienbaum, die darauf hinweisen, dass der Anstieg der Einkommensungleichheit in den letzten Jahren in den Daten des Soziolökonomischen Panels (SOEP) unterschätzt wird. Die Daten des SOEP werden unter anderem im Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung verwendet.

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LSE erhält Megaspende für Thema Ungleichheit

Logo des neuen Instituts (Quelle: LSE)

Logo des LSE-Instituts (Quelle: LSE)

Ein Jahr nach der Gründung eines eigenen Ungleichheits-Instituts verkündet die London School of Economics (LSE) nun die größte Spende ihrer Geschichte. In den nächsten 20 Jahren sollen 600 sogenannte Atlantic Fellows zum Thema Ungleichheit unter dem Dach der LSE zusammenkommen. Die Spende im Umfang von rund 65 Mio. Pfund kommt von der Stiftung Atlantic Philantropies – und sie wirft grundlegende Demokratie-Fragen auf Weiterlesen →

Soziale Ungleichheit im sozialdemokratischen Musterland Schweden

ungleichheit_schweden_1980-2013Schweden gilt gemeinhin als Vorbild in Sachen sozialer Gleichheit. Tatsächlich ist im einstigen sozialdemokratischen Musterland jedoch seit den 1980er Jahren ein starker Anstieg der Ungleichheit zu beobachten, der zum Großteil auf politische Entscheidungen zurückgeht. Die lange Zeit regierenden Sozialdemokraten waren hieran maßgeblich beteiligt. Unter der von den Konservativen geführten Allianzregierung (2006-2014) kam es schließlich zu einer weiteren Verschärfung der Ungleichheitspolitik. Ein Gastbeitrag von Frank Bandau Weiterlesen →

Wo die wilden Vermögen liegen – Gabriel Zucmans „Taxing Across Borders“ als Meilenstein der Steuerfluchtforschung

Schätzungsweise 190 Milliarden Dollar gehen Staaten weltweit jedes Jahr verloren durch Steuerflucht und Steuervermeidung allein aus Finanzvermögen. Zudem sinken die effektiven Steuersätze auf Unternehmsngewinne kontinuierlich, wie der junge Ökonom Gabriel Zucman am Beispiel der USA aufzeigt. In einem neuen Journalartikel fasst er seine Forschungsergebnisse zu Steuerflucht und Steuervermeidung zusammen. Weiterlesen →

Warum Freiheit nicht Ungleichheit rechtfertigt

Ungleichheit wird regelmäßig als hinzunehmendes Resultat einer marktwirtschaftlichen Wirtschaftsordnung gerechtfertigt. Die tiefere Begründung wird dabei gerne mit einem Verweis auf Freiheit als Wert gegeben. Der politische Philosoph G. A. Cohen aus Oxford, vor mittlerweile fünf Jahren verstorben, hat dieses Argument auf so brillante Weise zerlegt – dass eine kurze Erinnerung immer wieder lohnt. Weiterlesen →

Schwache Argumente? Einblicke in den Abgrund der deutschen Piketty-Debatte

Thomas Pikettys ‚Capital in the 21st Century’ macht international Furore – es führt Bestsellerlisten an, füllt die Blogs und Feuilletons, ja sogar zum Talk-Show-Thema in der ARD hat das Buch, das die wachsende Einkommensungleichheit und Vermögenskonzentration in den Fokus rückt, getaugt. Da ist es nicht verwunderlich, dass es die Kritiker auf den Plan ruft. Die Wucht allerdings, mit der die Attacke von einschlägigen Medien und Ökonomen insbesondere in Deutschland betrieben wird, lässt aufhorchen. Ein Gespenst geht um, das Gespenst der Ungleichheitsforschung. Weiterlesen →